Die Serie schildert die harte Realität einer Periode, die in der amerikanischen Geschichte als Apachen-Guerilla-Krieg beschrieben wird.
Der Comic setzt im Jahr 1875 ein. Der große Häuptling Cochise ist bereits tot. Der Chiricahua Apache Schwarzer Wolf flieht zusammen mit einer Gruppe von Kriegern aus dem Reservat von San Carlos, um den Krieg gegen die verhasste amerikanische Armee fortzuführen, den einst Cochise und Mangas begonnen hatten. In den Reservaten versucht er, als Mexikaner verkleidet, folgsame Kämpfer zu finden und an die dringend benötigten Waffen zu gelangen.
Aus Angst vor einem neuen Krieg schickt Fort Apache den Kurier Roy Clinton sofort zu Fort Bowie, um die Besatzung zu warnen. Doch der Kurier wird aufgehalten, denn auf seinem Weg findet er einen ausgebrannten Wagen und die Leiche eines unbekannten Mannes. Dessen Identität findet er jedoch sehr schnell heraus, denn ein Überfall durch zwei Apachen wird ihm beinahe zum Verhängnis. Schwer verwundet erreicht er mit Mühe die nahe gelegene Bentley Farm. Dort rettet Ann Bentley, wie sich herausstellen sollte, die Witwe des bisher unbekannten Toten, Clinton das Leben. Clinton bekommt, schneller als ihm lieb ist, wieder Probleme mit den Apachen, denn William Bentley und seine Frau waren in illegale Waffengeschäfte mit den Indianern verstrickt…
Nuyten zeigt mit Apache Junction, dass bei ihm ein spürbares Potenzial für Storys in diesem Genre vorhanden ist. Vor allem die Qualität seiner Zeichnungen kann sich sehen lassen. Mit Darstellungen der Natur kann er besonders Punkten. Nuyten arbeitet zudem sehr filmisch. Immer wieder nutzt er unter anderem den Zoomeffekt, was ihm die Möglichkeit eröffnet, Dinge sehr detailliert in seinen Zeichnungen darzustellen.
Der Autor hat sich sehr viel Mühe bei seinen Recherchen über das Leben der Indianer und speziell der Apachen, gegeben. Die historischen Hintergründe + Fakten werden von Nuyten in einem redaktionellen Sekundärteil am Ende des Albums beschrieben.
Beim Autor nachgefragt:
PPM: Was war die Initialzündung für „Apache Junction”? Ist die Geschichte von Amerika und die der Indianer ein besonderes Hobby von dir?
Peter Nuyten: Die gesamte Geschichte Amerikas ist für mich ein Bereich, der mich seit meiner Jugend interessiert. Der Wilde Westen ist für mich dabei ein wichtiges Element. Die Idee zu Apache Junction hatte ich schon vor langer Zeit, aber ich war immer zu beschäftigt, um daran zu arbeiten.
Von Zeit zu Zeit sagte ich zu meiner Frau, dass ich, falls ich jemals eine Comicgeschichte machen sollte, diese Indianer zum Thema haben wird. Sie hat mich in diesem Vorhaben bestärkt, sonst wäre es wahrscheinlich nie dazu gekommen.
Übrigens ist es nicht so, dass ich mich nur für die amerikanische Geschichte interessiere. Auch die Geschichte von Rom, die Frühzeit der Weltgeschichte, die niederländischen Kolonien im Osten und die mythologischen Geschichten der Welt finde ich unter anderem sehr spannend.
PPM: Was machst du hauptberuflich?
Peter Nuyten: Ich bin als Illustrator tätig. Zu meiner Tätigkeit gehören didaktische Illustrationen, historisch orientierte Impressionen, archäologische Rekonstruktionen, informative Bilder und Kinderbuchzeichnungen.
PPM: Hast du noch Zeit, selbst Comics von Kollegen zu lesen?
Peter Nuyten: Wenn ich Zeit habe, lese ich z.B. Der Schrei des Falken, Thorgal, Vae Victis und Murena aber auch alte Comics wie von Peyo. Die Arbeit von Hermann Huppen gefällt mir auch gut. Und auch die Comics von Charlier und Giraud faszinieren mich. Ich habe eine Menge amerikanischer Comics gelesen.
Autor: Michael Hüster