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28.03.2018
Splitter

Olympus Mons 1 - Anomalie Eins

Olympus Mons 1 - Anomalie Eins

Dieser Comic wird zunächst mal mit fünf Handlungssträngen, die allesamt sehr mysteriös sind, gestartet und in eine Story voller Geheimnisse weitergeführt.

Im Jahr 1492 trifft Columbus nach langer Irrfahrt auf See auf ein Land, das von Eingeboren bevölkert ist, und das die Seefahrer durch Gesten befragt, ob sie auch vom Himmel gekommen seien. Jahr 2026: Auf dem Berg Ararat in der Türkei sucht ein Kamerateam nach den rätselhaften Reste eines schwarzen Etwas, das angebliche Überbleibsel der Arche Noah sind. Im Barentssee, nördlich von Russland, wird ein Artefakt, eine Anomalie, in den Tiefen entdeckt, das alle äußeren Merkmale eines Ufos aufweist. Ein hellseherisch Begabter in den Vereinigten Staaten hat Visionen von diesem unbekannten Objekt und sieht, dass darin Leben erwacht. Und auf dem Mars stoßen die russischen Erstbegeher auf dem Olympus Mons genannten Gebirge auf ein riesiges, massives Gerät, das da wohl aufprallte. Sowohl in der Nähe des Fundes in der See, als auch in der Höhe von Olympus Mons streiken elektrische Geräte.

Soweit die kurze Inhaltsangabe auch vereinfacht wiedergegeben ist, so weiträumig ist die Geschichte aber konzipiert. Durch einige Wechsel der Schauplätze und Zeitebenen entsteht eine Art dokumentarisches Vorgeplänkel der Handlung. Bec, ein Spezialist nicht nur für Science-Fiction Stoffe, baut sie in der Weise eines Hollywoodfilmes auf. Zunächst vage Andeutungen und seltsame Fakten, die allerdings auf ein Spektakel à la Erich von Däniken hinauslaufen könnten: Außerirdische besuchten einst die Erde und die Menschen bereiten sich auf eine Begegnung vor, bzw. sie wird damit konfrontiert werden. Somit darf die Geschichte im Folgenden wohl weiter an Spannung zulegen, Geheimnisse offenbaren und für Kenner der Materie wenig kryptisch dargelegten Zusammenhänge entschlüsseln. Sein kongenialer Partner, mit dem er schon andere Comics kreiert hat, gibt dem Ganzen den geschliffenen und fein herausgearbeiteten Look. Die Zeichnungen sind realistisch und hauptsächlich durch die Farbgebung plastisch wirkend und konkret; mit teils sehr schönen und grandios gezeichneten Landschaften und Hintergründen sowie stimmungsvoller Kolorierung. Der Auftakt zu einer dreibändigen Serie über Außerirdische in einem technischen Ambiente ist spannend und gibt gerade so viel preis, um auch die Fortsetzungen in Erwartung von Erklärungen nicht versäumen zu wollen.

Olympus Mons 1 - Anomalie Eins

Text: Christophe Bec, Zeichnungen: Stefano Raffaele
56 Seiten
Splitter
14,80 Euro

Autor: Rolf Pressburger