Doch dann überschritt er die „Narrenbrücke*, um von den Comics zur modernen Malerei zu gelangen. Was wiederum Willi Blöss veranlasste, den Spuren des Künstlers mit einer 24seitigen Comic-Biografie nachzugehen.
Mit seinen Bildern ist Lyonel Charles Adrian Feininger (1871 - 1956) einer der berühmtesten und beliebtesten Künstler der Klassischen Moderne geworden. Seine bevorzugten Motive waren vor allem thüringische Dörfer und Kirchen, Meereslandschaften und Orte an der Ostsee und im Spätwerk Ansichten von New York. In der bunten Welt der Comics trat er nur durch ein relativ kurzes Wirken als Comic-Autor in Erscheinung.
Von Ende April 1906 bis Anfang 1907 schuf er für eine Beilage der US-Tageszeitung „Chicago Tribune“ („Comic-Supplement“) die beiden Serien „The Kin-der-Kids“ und „Wee Willie Winkie’s World“. Dennoch stellten seine beiden Arbeiten einen frühen Comic-Höhepunkt dar und so sicherte er sich einen Platz in den Comic-Geschichtsbüchern.
Doch Feiningers Werk umfasste weit aus mehr, als diese beiden Comics. In Deutschland, Frankreich und den USA entstand im Verlauf seines langen künstlerischen Schaffens ein umfangreiches und vielfältiges Werk bestehend u.a. aus Karikaturen, Illustrationen, Lithographien, Radierungen, Wandbildern, Gemälden, Holzschnitten, Aquarellen und Zeichnungen.
Feininger war ab 1901 in erster Ehe mit Clara Fürst, der Tochter des Malers Gustav Fürst, verheiratet, mit der er zwei Töchter (Lore und Marianne) hatte. Nach seiner Scheidung heiratete der Künstler 1908 Julia Berg. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne hervor (Andreas, Laurence, Theodore Lux).
Willi Blöss ist es gelungen, in seiner 24seitigen Comic-Biografie alle wesentlichen privaten und künstlerischen Ereignisse aus dem Leben von Lyonel Feininger komprimiert nachzuzeichnen. Besonders gelungen finde ich, dass er die Illustrationen stilistisch sehr nahe am Comic-Zeichenstil Feiningers umgesetzt hat.
Neu erschienen:
Alle erhältlichen Bücher aus der Reihe Comic-Biografie von Willi Blöss bei Kult Comics
Autor: Michael Hüster